Die Lebensräume

 

In der Umgebung von Halle (Saale) als Teil des Mitteldeut­schen Trockengebietes haben sich bedeutsame Vorkommen artenreicher Magerrasen und Heiden erhalten, welche zahlreichen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten Rückzugs­räume bieten.

 

Im Zentrum des NABU- Beweidungsprojektes steht die Pflege der folgenden Habitate, welche als so genannte FFH-Lebensräume unter dem besonderen Schutz der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union stehen:

 

o     Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (LRT 6210)

o     Subpannonische Steppen-Trockenrasen (LRT *6240)

o     Kalk-Pionierrasen (LRT *6110)

o     Trockene europäische Heiden (LRT 4030)

o     Silikatfelskuppen mit Pionier­vege­tation (LRT 8230)

 

Auf den NABU-Weideflächen treten diese Lebensräume oft eng miteinander verzahnt auf. Allen diesen Lebensräumen ist gemeinsam, dass sie auf nährstoffarmen, meist relativ flachgründigen Untergründen vorkommen und sich im Sommer relativ stark erwärmen und austrocknen (so genannte „xerotherme“, also trocken-warme Lebensräume).

 

Für ihren Erhalt sind diese FFH-Lebensräume auf eine regelmäßige extensive Nutzung oder Pflege durch Beweidung angewiesen. Beweidung mit Schafen / Ziegen stellt zumeist die ursprüngliche Ursache für die Entstehung dieser überdurchschnitt­lich arten­reichen Lebens­räume dar und ist daher zugleich die am besten geeignete Management­methode für ihren Erhalt.

 

Zusätzlich wurden auch einige alte Streuobstwiesen in das Beweidungsprojekt integriert. Als „Doppellebensraum“ im Zusammenwirken von Wiese und Baumhain stellen Streuobstwiesen einen besonders artenreichen Lebensraum dar, der bei uns vor allem infolge von Brachfallen und Entwicklung zu Wald sehr stark zurückgegangen ist.