Mit dem neuen Haushaltsentwurf plant Sachsen-Anhalt, die Mittel für wichtige Naturschutzprogramme nahezu vollständig zu streichen – ein Schritt, der landesweite Naturschutzprojekte zum Erliegen bringen könnte.
Diese Entscheidung widerspricht dem Koalitionsvertrag und gefährdet nicht nur Biodiversitätsstrategien, sondern auch den Erhalt wichtiger Lebensräume und Arten.
Hier finden Sie das vollständige Schreiben der Naturschutzverbände.
Die Deutsche Umwelthilfe veröffentlichte Ende Juli 2024 die Ergebnisse einer Studie zur Hitze-Belastung in 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Fazit: Die Flächenversiegelung ist stark gestiegen und deutlich zu hoch, das ‚Grünvolumen‘ zu gering.
Von den drei größten Städten in Sachsen-Anhalt erhielt Dessau-Roßlau mit einem Versiegelungsgrad von 43,29 % und einem Grünvolumen von 3,13 (m³ Grün je m² Fläche) noch die beste Bewertung (Platz 61).
Halle landete mit einem Versiegelungsgrad von 48,54 % und einem Grünvolumen von 2,50 auf Platz 142 (von 190), Magdeburg erhielt auf Platz 156 sogar eine „rote Karte“: https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/zu-viel-grau-zu-wenig-gruen-viele-deutsche-staedte-fallen-durch-im-ersten-hitze-check-der-deutschen/
Die Reaktion der Halleschen Stadtverwaltung fällt allerdings merkwürdig aus. Anstelle einer selbstkritischen Einschätzung sieht sich die Stadt „auf einem guten Weg“ zu einem klimaangepassten Stadtumbau. Zitat des Pressesprechers der Stadt: „Unabhängig vom Befund der Umwelthilfe sei es längst das Ziel der Stadtverwaltung, den Grünanteil in Halle zu steigern und Fläche zu entsiegeln oder freizuhalten, wo es möglich sei.“ (MZ vom 1.8.2024). Bei einer Versiegelung der gesamten Altstadt von ca. 90 % ist die bereits vollzogene (Kapellenberg) oder geplante Fällung von Bäumen (Brauhausstraße) deshalb völlig unverständlich. Auch die weitere Versiegelung am Grünen Altstadtring („Flaniermeile“ Robert-Franz-Ring) oder die Aufstellung von Betonschirmen („Reißzwecken“) auf bereits vollständig versiegelter Fläche im Zentrum von Halle-Neustadt stehen in krassem Gegensatz zu den Lippenbekenntnissen und lassen wenig Verständnis für die Erfordernisse erkennen.
Unser NABU-RV fordert die Hallesche Stadtverwaltung auf, aktiv zu werden und konkrete Ziele zur Entsiegelung und zur Erhöhung des Grünvolumens festzulegen und die Erreichung dieser Ziele über ein Monitoring nachzuweisen. Ausgehend von der aktuell ermittelten Situation fordern wir eine Reduzierung des Versiegelungsgrades im bebauten Bereich von 48,54% auf unter 45 % innerhalb der nächsten zehn Jahre sowie eine Steigerung des Grünvolumens von 2,5 m³ je m² auf mehr als 4 m³ Grün je m² Fläche. Rund 20 Städte haben diese Zielwerte bereits heute erreicht, darunter z.B. Potsdam und Jena.
Dr. Annette Trefflich
NABU RV Halle/Saalkreis
Die zunehmende Klimaveränderung führt immer häufiger zu Starkregen - und damit zu Problemen in Halles Abwassersystem mit Einfluss auf Natur und Umwelt. Denn heftiger Regen verursacht immer wieder das Überlaufen des Mischwasserkanals, wodurch Abwasser in die Saale gelangt. Das führt regelmäßig zu erhöhten Werten gesundheitsschädlicher Keime im Saalewasser, die eine Gefahr für Tier und badende Menschen darstellen.
Der Lösungsvorschlag des NABU Halle/Saalkreis: Wenn den Gebäudeeigentümern erlaubt würde, Regenauffangbehältern aufzustellen, könnte eine sehr große Menge an Regen zurückgehalten, damit die abfließende Menge an Wasser und ein Überlaufen des Mischwasser-Kanals verringert oder gar verhindert werden. Weitere positive Nebeneffekte: ein Kühleffekt in der Innenstadt, Regenwasser zur Bewässerung von Stadtbäumen und Pflanzkübeln sowie Aufmerksamkeit für Wasserknappheit und den Wasserwert in der Bevölkerung.
Weitere Details lesen Sie im vollständigen Wortlaut des Antrags.
Pressemitteilung vom 6. Mai 2024 zu den neuesten Fällungen von Stadtbäumen in Halle (Saale). Dazu zählen Bäume an der ehemaligen Schorre, am Unterberg, der Trothaer Straße, der Magdeburger Chaussee, dem Nordbad und vielen weiteren Standorten.
Die Erhaltung und Pflege von Stadtbäumen ist sehr wichtig - und die Stadtverwaltung Halle hat bisher nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen, um dieses Anliegen zu berücksichtigen. Stadtbäume und Grünflächen spielen eine wesentliche Rolle bei der Reduzierung von Hitze im Sommer – und spielen daher eine wichtige Rolle für die Gesundheit von uns allen.
Januar 2023: Der NABU Halle/Saalkreis nimmt im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Absatz 1 BauGB zum Bauvorhaben Stellung.
Januar 2023: Der NABU Halle/Saalkreis nimmt zur Durchführung des geplanten Vorhabens Stellung.
August 2022: Der NABU Halle/Saalkreis äußert sich zum vorliegenden Entwurf der neuen Baumschutzsatzung und gibt Anmerkungen.
Der NABU Halle/Saalkreis wendet sich entschieden gegen einen massiven Ausbau des bestehenden schmalen Fußweges am Saaleufer zu einem breiten, asphaltierten Radweg und insbesondere gegen Eingriffe in den Fluss mit dem vorgesehenen Einbringen einer Spundwand in die Saale.