Schutz durch Nutzung

In Halle und Umgebung gibt es viele artenreiche Magerrasenflächen und Streuobstwiesen. Zahlreiche dieser Areale sind jedoch für Haupterwerbsschäfer zu klein und unrentabel. Deshalb kümmert sich der NABU Halle-Saalkreis e.V. um solche Flächen, um auf diesem Weg zu verhindern, dass sich bei Fortdauer des Brachfallens Gehölze, hochwüchsige Gräser oder Kräuter ausbreiten.

 

Bei der Beweidung besteht im Vergleich zu anderen Landschaftspflegeformen das günstigere Verhältnis zwischen zeitlichem und materiellem Aufwand und Nutzen. Großmaschinelle Mahd scheidet wegen Relief und Gestalt der Flächen aus. Manuelles Mähen sowie Räumung und Entsorgung des Mahdgutes wäre um ein Vielfaches aufwändiger.

 

Als Weidetiere wurden Schafe gewählt, weil sie bereits über Jahrhunderte zu Entstehung und Erhalt dieser Lebensräume beigetragen haben. Durch Einsatz anderer Weidetiere wie Pferde, Schweine oder Kühe würde nicht das gleiche Pflegeresultat erreicht werden.

 

Die Weideplätze der NABU-Schafe sind meist recht kleinflächig und liegen voneinander isoliert. Die klassiche Wanderschäferei ist somit undurchführbar.  

 

Stattdessen wird eine Form von Koppelhaltung betrieben. Mit mobilen Elektrozäunen werden Flächen von etwas 2.000 qm bis 10.000 qm abgesteckt, die in drei bis acht Tagen abgeweidet sind. Ist die Gesamtfläche abgegrast, folgt der Transport der Tiere zu einem neuen Weideplatz.