Am Ostrand des Dorfes nahe des Petersberges fällt eine alte Streuobstwiese ins Auge. Sie begleitet ein kleines Bachtälchen, dessen oberhalb gelegene Quellmulde einst Siedlungskern des Dorfes war. Auch wenn das nahe Umfeld von Kütten überwiegend wenig reliefierte Lössackerlandschaft sowie im Westen das ebenfalls recht flache Bergholz umfasst, hat sich dieser Bach gerade hier bis zum im Untergrund anstehenden Porphyr eingegraben und einige kleine Felsklippen herauspräpariert. Die Zukunft der Streuobstwiese sah zwischenzeitlich wortwörtlich düster aus, weil sie nach vielen Jahren völliger Brache zu großen Teilen mit jungem Eschenanflug zugewachsen war. Seit 2010 wird sie wieder mit Schafen beweidet und seitdem wurde sie innerhalb weniger Jahre wieder vom Gehölzanflug freigestellt. Dies wurde nicht nur durch NABU-Aktivitäten, sondern auch durch umfangreiche Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Kütten erreicht. Dabei war eine wichtige Motivation, dass der Küttener Anger von jeher der Rodelberg des Dorfes war und sich seit der zunehmenden Verwaldung dafür nicht mehr eignete. Nun müssen nur noch wieder ordentliche Wintertage kommen, um das lokale Wintersportzentrum im alten Glanz erstrahlen zu lassen. Naturschutzfachlich begründet sich der Wert des Gebietes vor allem mit den alten Birnbäumen, beispielsweise als Bruthabitat des Wendehalses, einer relativ seltenen Spechtart. Botanisch ist das Gebiet weniger atemberaubend, wobei aber Flaumhafer (Helictotrichon pubescens) als Magerzeiger der Wiese und ein sehr kleines Vorkommen des Illyrischen Hahnenfußes (Ranunculus illyricus) auf einer der Felsklippen dennoch erwähnenswert sind.